Warum der Goldpreis bei hoher Inflation steigt – Gold ist seit über 5.000 Jahren die ultimative Währung. Gold bringt zwar keine Zinsen und keine Dividenden, aber es ist von Natur aus limitiert und deshalb besonders wertvoll und kaufkraftstabil.

Auf Währungen dagegen werden Zinsen erhoben. Berücksichtigt man noch die offizielle Inflation und zieht diese vom Nominalzins (der sich wiederum nach dem Leitzins der EZB richtet) ab, also der Zinssatz, den die Banken an uns Verbraucher weitergeben, erhält man den Realzins. Ein Abwägen zwischen Sparbuch und Tagesgeldkonto mit regulären Zinssätzen von 0,01 % und der aktuellen Inflation von 5,2 % gegenüber des letzten Jahres, erklärt von selbst die Sinnhaftigkeit, sein Geld anzusparen. Deutschland hat seit 1992 die höchste Teuerung, die Geldentwertung schreitet weiter voran.

Aus makroökonomischer Sicht sollte man sich zusätzlich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes anschauen. Es wird immer mehr Geld in den Markt gepumpt, die Druckerpressen laufen. Auf Grund der weltweiten Corona-Pandemie waren die Menschen allerdings nicht bereit, dieses Geld auszugeben oder zu investieren, sondern haben es gehortet. Unter anderem lag deshalb 2020 die Inflationsrate gegenüber dem Vorjahr bei nur 0,5 %.

Im Sommer 2021 lagen die 7 Tage-Inzidenzwerte zwischen 5 und 28, die Menschen waren wieder bereit Geld auszugeben – und das intensiv: Der kurzfristige Strandurlaub, da Reisen wieder erlaubt war; der Deutschen liebstes Kind – ein neues Auto, da man wieder aus dem Home Office ins Büro umstieg oder die Geräte in den Produktionsfirmen, die wieder heiß liefen, um so der hohen Nachfrage gerecht zu werden, und das sind nur einige der vielen Beispiele.

Warum der Goldpreis bei hoher Inflation steigt – Doch wie verhält und erklärt sich die Preisentwicklung gegenüber Gold?

Kurzfristig gesehen können Marktmanipulationen den Goldpreis an der Börse beeinflussen. So zum Beispiel platzierten Händler von der US-amerikanischen Bank „JP Morgan“ zwischen 2009 und 2015 jahrelang Order zum Kauf und Verkauf von Edelmetallen, stornierten diese Bestellungen aber immer wieder. Die Folge: Temporär sind diese Edelmetalle nicht verfügbar, das Angebot sinkt, der Preis steigt. Ein anderes aktuelles Beispiel war im Juni 2021 die Ankündigung der FED, die Zinsen 2022 und 2023 anheben zu wollen. Diese Ankündigung machte festverzinste Staatsanleihen ein Stück attraktiver am Markt, weshalb viele Investoren ihr Gold verkauften. Hier war die Folge ein explosiver Kurseinbruch, da das Angebot übersättigte.

Dies ist dann auch schon der zweite Faktor: Angebot und Nachfrage. Hier spielen unter anderem auch die Minen eine große Rolle als Hebel auf die Performance für Gold. Das Geheimnis liegt hier bei günstigen Abbaukosten bei steigender Produktion. Vor allem dann, wenn sich Minenbetreiber zusammenschließen oder neue Gebiete erschlossen werden. Einen Gastbeitrag rund um das Thema Minenaktien haben wir aktuell im PLUTOS Blog veröffentlicht. Vergleichbar sind Gold und Minenaktien aber nur mit Vorsicht, denn während Gold eher als Lebensversicherung, bestenfalls generationsübergreifend, angesehen werden sollte, können Minenaktien durchaus ein hohes Renditepotenzial haben.

Mittel- und langfristig gesehen wird der Gold-Kurs jedoch durch große Konjunkturpakete, die Inflation und den damit zusammenhängenden Realzins beeinflusst. Folglich bedeutet die Geldentwertung  steigende Goldpreise.

Die nachfolgende Grafik zeigt sehr gut, dass steigende Zinsen schlecht und fallende Zinsen gut für den Gold-Kurs sind. Mit Ausnahme der markierten Stelle von August 2020: Ab hier sind Zinsen tendenziell gestiegen, während die Inflation noch niedrig war. Deshalb ist der Goldpreis gefallen. Die Erklärung lässt sich auf die Corona-Pandemie zurückverfolgen, wie anfangs erwähnt.

Aus diesem Grund sind Fonds oder ETFs, die physisches Gold gelagert haben und mit Minenaktien diversifiziert sind, eine gute Chance, sich vor hoher Volatilität zu schützen und zeitgleich eine gute Absicherung vor Inflation.

Auf gute Investment!

Ihr Florian Müller

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