Im ersten Teil der Blogreihe „Lohnen sich Aktien?“, haben wir uns mit Aktien und deren Vor- und Nachteilen beschäftigt. Dabei sind wir zu dem Schluss gekommen, dass eine Aktie allein ein hohes Risiko an Verlusten mit sich bringen, genauso aber auch hohe Rendite erwirtschaften kann. Um das Risiko zu minimieren, kann man, wie bereits im ersten Teil „Lohnen sich Aktien?“ erwähnt, sein Aktienportfolio ausweiten und in Aktien aus unterschiedlichen Branchen, Ländern oder Sektoren investieren. Am besten und schnellsten funktioniert dies mit ETFs bzw. Fonds.

Was sind ETFs?

Damit Anleger*innen sich nicht jede einzelne Aktie anschauen und „studieren“ müssen, gibt es an der Börse sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds). Dies sind passive Fonds, wobei der Name Fonds schon im Namen ETF steckt. Sie sind vereinfacht gesagt vordefinierte Aktienindizes, also eine Kennzahl für die Entwicklung von vorher definierten Aktien und dessen Kurse oder noch vereinfachter gesagt: Ein ETF ist ein Paket aus vordefinierten Aktien, die man mit dem Kauf erwirbt.

Laut Statista.de werden weltweit über 8.500 Fonds verwaltet. Darunter findet man ETFs, die auf nachhaltige Unternehmen spezialisiert sind, auf Unternehmen aus Deutschland (zum Beispiel der DAX 40), auf unterschiedliche Branchen wie Rohstoff-ETFs, Technologie-ETFs, Cannabis-ETFs, Glücksspiel-ETFs, Gesundheitswesen-ETFs, Bitcoin-ETNs oder auch Dividenden-ETFs. Ergo so genannte Branchen-ETFs. In was man investieren möchte ist letztendlich persönliche Geschmackssache. So sind auf Grund der Coronapandemie die sogenannten Technologie- und Cloud-ETFs besonders gut gelaufen. Denn was machen die Menschen, wenn sie zu Hause sind? Richtig: surfen, streamen, Fernsehen schauen. Das Schaubild zeigt den Nasdaq 100 (ISIN: IE0032077012), der amerikanische und zugleich größte Technologie-Index.

Aber auch ETFs sind nicht sicher vor Verlusten. Einer der größten Verlierer 2021 ist der „Medical Cannabis and Wellness UCITS“-ETF mit der WKN A2PPE8. Fast 40 % Kursverluste steckte er in nur einem Jahr ein (siehe Schaubild unten) und ist ein gutes Beispiel für einen schlecht laufenden ETF. Dennoch sind bei Aktien-Indizes im Gegensatz zu Aktien alleine Totalverluste ausgeschlossen und sind damit die weitaus sichere Methode zu investieren.

Der wohl bekannteste Aktienindex ist der MSCI World. Dieser bündelt ein Paket aus den größten Unternehmen der Industriestaaten. Kauft man beispielsweise den MSCI World ETF 1 C, dann besitzt man Aktien in unterschiedlicher prozentualer Gewichtung von insgesamt 800 Firmen weltweit, hauptsächlich aus den Bereichen Technologie und Finanzdienstleistung.

Unser Fazit zu den Exchange Traded Funds

ETFs klingen wie das das perfekte Mittel zum Anlegen: Sie sind vordefiniert, in der Regel kostengünstig und wenn man den richtigen wählt oder sogar in mehrere investiert, ist man breit diversifiziert; das Risiko eines Totalverlusts ist dadurch ausgeschlossen. Doch in der Regel sind ETFs intransparent und niemand weiß so richtig was drin steckt. Darüber hinaus muss man auch so manches Übel mitnehmen, so steckt zum Beispiel auch im eben erwähnten MSCI World ETF 1 C die allgemein moralisch umstrittene Nestlé-Aktie oder in Nachhaltigkeits-ETFs sind oft Unternehmen vorhanden, die einfach nur „Greenwashing“ betreiben oder CO2-Zertifikate kaufen.

Für wen eignen Sie sich also?

Wer vor der Börse wenig Angst hat und sich regelmäßig – aber nicht unbedingt täglich – mit den Begebenheiten und Marktgeschehen auseinandersetzt, der kann bei einem passenden ETF seiner Wahl das passende Investmentmittel finden.

Eine gute Suche für einen passenden ETF bietet beispielsweise

https://www.finanzen.net/etf/suche

Doch was hat es jetzt mit Investmentfonds auf sich? Also den aktiv gemanagten Fonds? Das klären wir im nächsten Blogbeitrag „Wie gut sind Fonds“?

Weiterhin auf gute Investments!

Ihr Team SOLIT